Vor dem Spiel gegen den Tabellensechsten Preußen Eiberg II wurde Coach Kljajic von seinen Schützlingen angesichts der vielen Zusagen vor eine knifflige Aufgabe bei der Nominierung seines Kaders und seiner Startelf gestellt - ein Zeichen des allgemeinen Aufschwungs im Jahr 2025 und der guten Stimmung rund um das Team.
Im Gegensatz zur Vorwoche (1:1 gegen Niederbonsfeld II) entschied sich der Trainer für eine Rückkehr zum 4-2-3-1 System: Matze Agethen hütete wieder das Tor, vor ihm bildeten Altenkamp, Hemling, Kleiber und Bowinkelmann die Viererkette. Zentral davor agierte neben Dauerbrenner Pham der dieses Mal aus der Offensive zurückbeordete von der Groeben. Über links sollte Jung das Spiel ankurbeln, während Sonnenberg auf die rechte Seite auswich. Pietrelli wurde im offensiven Mittelfeld hinter dem diesmal an vorderster Front aufgebotenen Scatello eingesetzt.
Angesichts des sehr chaotischen Hinspiels - im Herbst unterlag man mit 4:3 in einer Partie, die durchaus auch 8:8 hätte enden können - war die ESG darauf bedacht, Ruhe und Souveränität auszustrahlen, um dem Gegner aus dem Essener Osten keine Chance zu geben, über Hektik ins Spiel zu kommen.
Wie zuletzt fand die ESG gut ins Spiel und merkte rasch, dass die gegnerische Abwehr alles andere als sattelfest aufgestellt war. Bereits in der vierten Minute konnte ein hoher Ballgewinn genutzt werden und Pietrelli brachte seine Mannschaft in Führung. Auch danach präsentierte sich die Mannschaft schwungvoll und hatte einige Chancen frühzeitig zu erhöhen. Doch in der 20. Minute ein Schock für die Blau-Gelben und ihre Anhänger: Kapitän Kleiber ging zu Boden und fasste sich ans Knie - eine Auswechslung war unumgänglich und alle hoffen darauf, dass es sich um keine schlimme Verletzung handelt. Vorholt kam in die Partie und besetzte die linke Abwehrflanke - Altenkamp schob in die Innenverteidigung.
Danach verlor die ESG ein wenig den Faden und holte den bis dahin nicht stattfindenden Gast durch leichte Fehler zurück in die Partie. Wirkliche Gefahr entwickelte die Elf von Mike Hiegemann jedoch nicht. Besser machte es die Heimmannschaft: nach einem weiteren Ballgewinn tief in der gegnerischen Hälfte wurde Jung im Strafraum freigespielt und erhöhte cool auf 2:0 (36. Minute) - der beim Aufwärmen gefundene Glückscent im Socken hat hier wohl alle Arbeit geleistet!
Einigermaßen ereignisfrei steuerte die sehr umsichtig von Schiedsrichterin Cleo Sievert geleitete Partie auf die Halbzeit zu. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff ein erneuter Wermutstropfen: Vorholt schmiss sich mit vollem Einsatz in eine scharfe Hereingabe der linken Eiberger Angriffsseite und verhinderte vor dem einschussbereiten Boos den eigentlich sicheren Anschlusstreffer. Leider machte sein Oberschenkel hier zu.
Coach Kljajic musste in der Halbzeit somit erneut reagieren. Er griff tief in die Trickkiste und blickte über seinen fußballerischen Horizont hinaus: Schnepp kam aufs Feld und Kljajic führte das Volleyball-Rotationssystem ein. Schnepp spielte als Rechtsverteidiger, Bowinkelmann rückte ins rechte Mittelfeld, Sonnenberg wechselte auf die linke Mittelfeldseite und Jung rückte in die Außenverteidigung zurück.
Nach der Pause kam Eiberg besser in die Partie und Keeper Agethen musste mehrfach sein ganzes Können aufbieten um den Anschlusstreffer zu verhindern. Und auch die nächste Verletzung ließ nicht lang auf sich warten: Schnepp knickte um und musste durch Kotermann ersetzt werden. Bowinkelmann ging wieder zurück in die Defensive, Kotermann bekleidete den offensiven Flügel.
Die Eiberger Angriffsbemühungen verflachten zügig und die ESG war wieder die tonangebende Mannschaft. Trotz zahlreicher Chancen dauerte es jedoch bis zur 72. Minuten ehe von der Groeben den Deckel auf die Partie setzte und die Hereingabe von Sonnenberg zum 3:0 vollendete. Danach noch ein weiterer kurzer Schockmoment: Jung lag auf dem Boden. Der Glückscent in seinem Socken war verrutscht und behinderte ihn bei den ansonsten präzisen Spieleröffnungen - doch diese Gefahr war nach der kurzen persönlichen Auszeit glücklicherweise schnell gebannt. Grund zum Jubel wenige Momente später: Bowinkelmann schickte Scatello herrlich auf die Reise. Der heutige Sturmführer fuchste den gegnerischen Torwart per Übersteiger aus und schob zum 4:0 ein. Von der Groeben krönte seine starke Leistung in der Schlussphase mit dem 5:0.
Am Ende steht die Fortsetzung der Heimserie (ungeschlagen in 2025) und endlich ein souveräner Sieg. Ebenso wurden die Sportfreunde 07 in der Tabelle überflügelt. Tabellenplatz 7 gibt nach der Hinrunde allen Grund zur Freude für ein gepflegtes Bierchen im benachbarten HCE-Vereinsheim. Leider trüben die Verletzungen das Stimmungbild - alle hoffen auf eine schnelle Rückkehr der Kameraden.
ESG 99/06 2
SV Preußen Eiberg 2
Kreisliga B Gruppe 3 · 26. Spieltag